Von Martin Winklbauer
Im Jahr 1806 sind die Bauern von Piesing gerade dabei, ihren Zehnten an den Landvogt abzugeben. Obwohl vor nicht allzu langer Zeit das Land durch das Heer Napoleons geplündert wurde und die Menschen Hunger litten, sind sie doch froh, eine gute Ernte eingebracht zu haben. Es gibt ihnen die Hoffnung, gut über den Winter zu kommen.
Noch während die Mägde und Knechte bei der Arbeit sind, erzählt der blinde Balthes eine Geschichte, die sich vor vielen hundert Jahren ereignet hat. 1350 fing es damit an, dass mitten in der Nacht ein fremder, vornehmer Herr vom Fährmann von Haunreit über den Inn gesetzt werden wollte.
Die Einwohner von Piesing feiern bei Musik und Tanz gerade ihr Dorffest und ahnen noch nicht, welches Unheil ihnen droht.